26. 2014
Feb

Michael Stürzenberger

Oder auch: "BESTÜRZ(enberger)T" 

Wenn Sie in den letzten Monaten in der Innenstadt waren wird Ihnen ein Mann nicht entgangen sein, der in seinen Reden mit abgrundtiefem Hass stundenlang gegen den Islam, gegen muslimische Mitbürger und gegen das geplante Islam-Zentrum hetzt: Michael Stürzenberger, u.a. ehemaliger Pressesprecher der Münchner CSU. Fast täglich zeigt dieser Mann nicht nur uns Münchnern sondern auch den Gästen dieser Stadt die häßliche Seite eines rechtspopulistischen und islamophoben Fanatikers. 2011 habe ich in einem Newsletter im Rahmen von Jazz gegen Rechts vor Stürzenberger gewarnt. Stürzenberger und seine Partei "Die Freiheit" wurden im März 2o13 vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuft - und traten 2014 zur "Kommunalwahl" in München an.

Um wenigstens ein kleines Zeichen zu setzen, habe ich Michael Stürzenberger prophylaktisch Haus-Verbot erteilt:

"Sehr geehrter Herr Stürzenberger, ihr abgrundtiefer Hass gegen unsere Mitbürger muslimischen Glaubens und Ihr täglicher Versuch, durch rechtspopulistische und islamophobe Hass-Tiraden Zwietracht in unserer Gesellschaft zu säen, beschämt mich zutiefst. Täglich habe ich als Gastronom mit Menschen unterschiedlichster Religion, Hautfarbe, Kultur, sexuellen Orientierungen etc. zu tun und bin dankbar dafür. Für Menschen wie Sie aber habe ich in meinem Lokal keinen Platz. Ich erteile Ihnen hiermit Hausverbot. Mit freundlichen Grüßen, Thomas Vogler"

"München erteilt Michael Stürzenberger Hausverbot" fände ich eine schöne Aktion und ein wichtiges Signal. Wenn auch Sie ein Zeichen setzen und Michael Stürzenberger Haus-Verbot erteilen wollen: michael.stuerzenberger@diefreiheit.org


Vier Tage nach meinem "Hausverbot für Michael Stürzenberger" erhielt ich am o6. Februar 2014 per Post folgenden Droh-Brief:

"An den Thomas Vogler, Rumfordstrasse 17, 80469 München

Betr.: Stürzenberger

Als Mali in Nord und Süd aufgeteilt wurde, haben gleich am ersten Tag im muslimischen Teil alle Bars und Musikkneipen dicht machen müssen. Am ersten Wochenende gab es eine Steinigung.
Heute werden Menschen verehrt, die im Dritten Reich von Hitler ermordet wurden, weil sie gegen ihn waren.

Stürzenberger ist auch ein wahrer Held, nur begreift das heute noch keiner.

Sie sind ein dummes Arschloch.

Isch mach Dich Krankenhaus.
Ich dich Messer.

München ist bunt und ich bin ein Nazi".


Auch Michael Stürzenberger hat mir auf Grund meines Aufrufs "Hausverbot für Michael Stürzenberger" geschrieben:

"(...) ich habe keinen Hass gegen Muslime, sondern ich kläre über den Islam auf (...) Und was machen Sie? Sie bekämpfen diejenigen, die darüber aufklären. Menschen wie Sie haben damals auch gegen die Weiße Rose gehetzt, die wir übrigens (...) wiedergegründet haben (...)".

Infamer geht es kaum: Michael Stürzenberger sieht sich in der Tradition der „Weißen Rose“: (Link: sh. unten)


Am Freitag, 21. Februar 2014 erschien in dem vom Verfassungsschutz beobachteten, islamophoben und rechtspopulistischen Blog "PI-News" ein "Artikel" Michael Stürzenbergers über mich: "München: Der Rufmörder aus der Rumfordstrasse"

Der Artikel und die über 100 Kommentare geben einen guten Eindruck über das Umfeld und das Gedankengut Stürzenbergers und seiner Getreuen. (Und ein paar "Vogler-Beleidigungen" gibt es gratis dazu :-)

Michael Stürzenbergers private Facebook-Seite ist für Facebook-Nutzer öffentlich. Auch seine Freunde sind einsehbar. Unter diesen gibt es einige Überraschungen. Zum Beispiel: Prof. Michael Wolffsohn, u.a. Prof. für Neuere Geschichte von 1981 bis 2012 an der Bundeswehr-Universität München. Auch andere seiner Freunde werfen Fragen auf, wie z.B. Hans-Olaf Henkel, ehem. Präsident des BDI, Roland Tichy, ehemaliger Chefredakteur der "Wirtschaftswoche" oder die Politikerin Vera Lengsfeld.

Um so wichtiger scheint mir ein klares Signal der "Stadt München" gegenüber unseren muslimischen Mitbürgern zu sein. München braucht ein islamisches Informations-Zentrum. Je länger die "Stadt München" allerdings für eine Entscheidung braucht, umso mehr spielt sie Michael Stürzenberger in die Hände. München ist bunt. München ist welt-offen. Und beides macht gerade seinen Reiz aus. Aber schneller als man denkt, könnte es einfarbig und welt-fremd werden.


"Hausverbot für Michael Stürzenberger"

Meinem Hausverbot haben sich zum Beispiel angeschlossen:

* Christian Vogler, Augustiner-Keller, Arnulfstrasse 52, 80335 München:

„Herr Stürzenberger,

Ihr abgrundtiefer Hass gegen unsere Mitbürger muslimischen Glaubens und Ihr täglicher Versuch, durch rechtspopulistische und islamophobe Hass-Tiraden Zwietracht in unserer Gesellschaft zu säen, beschämt mich zutiefst. Täglich habe ich als Gastronom mit Menschen unterschiedlichster Religion, Hautfarbe und Kultur zu tun und bin dankbar dafür. Für Menschen wie Sie aber habe ich in meinem Lokal keinen Platz.

Außerdem bin ich mit einer gebürtigen Südafrikanerin verheiratet und somit entspricht unser Lokal auch nicht Ihrer Rassengesinnung.

Abgesehen davon dass ich selbst lange Jahre im Ausland gearbeitet habe und somit selbst Ausländer war, würde die Münchner Gastronomie ohne den fleißigen Einsatz unserer ausländischen Mitarbeiter (viele davon sind auch Muslime) zusammenbrechen.

Ich bin der gleichen Meinung wie mein Namensvetter Herr Thomas Vogler (nicht verwandt oder verschwägert), man muss hier Farbe bekennen und Flagge zeigen.

Für Menschen die Hass predigen wie Sie habe ich im Augustiner Keller (Biergarten und Haus) keinen Platz.

Ich erteile Ihnen hiermit vorsorglich Hausverbot.

Ohne freundlichen Gruß,
Christian Vogler“


* Christian Schottenhamel, Löwenbräukeller Gastronomie GmbH, Nymphenburger Straße 2, 80335 München

"Sehr geehrter Herr Stürzenberger,

hiermit erteilen wir Ihnen mit sofortiger Wirkung ein Haus- und Gebäudeverbot bezogen auf sämtliche Gebäude sowie auf das Gelände des Löwenbräukeller an der Nymphenburger Str. 2, 80335 München.

Sollten wir feststellen müssen, dass Sie dem Verbot zuwider unser Gelände oder unser Haus der Löwenbräukeller Gastronomie GmbH betreten, werden wir ohne weitere Vorankündigung Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gemäß § 123 StGB stellen.

Mit freundlichen Grüßen"


* K.-H. Fichtner, Einstein-Restaurant, St.-Jakobs-Platz 18, 80331 München

„Sehr geehrter Herr Stürzenberger,

wir, das Gemeinderestaurant der IKG München und Obb., schließen uns den Ausführungen des Herrn Vogler an.

Mit freundlichen Grüßen“

* Melanie Schatz, Haidhauser Augustiner, Wörthstraße 34, 81667 München


Reaktionen: Eine kleine Auswahl

„Ihr Aktion freut mich. Ich bin zwar kein Unternehmer, der Herrn Stürzenberger Hausverbot erteilen kann, mich regt dieser “Herr” mit seinen Reden und Plakaten “Keine Moschee am Stachus” jedesmal total auf. Er ist leider abgeschirmt, so dass man ihm nicht ins Gesicht sagen kann, was man von ihm hält. Eine Schande für München.“ (Susanne B.)

„Ihre Zeilen bezüglich der Partei "Die Freiheit" - was für ein Hohn ! - und deren Vorsitzenden kann ich nur voll teilen. In der Dresdner Neustadt gibt es eine Kampagne von Cafés und Restaurants, die sich zur Nazi freien Zone erklärt haben und stadtbekannten Nazis den Zutritt per Aushang an der Eingangstür verweigern. Das mag nur Symbolik sein, auch Ihr Schritt, aber ein notwendiger, wenn schon etablierten Politiker sich beim Thema wegducken.“ (Ferdinand D.-P.)

„das finde ich großartig!!! Dieser Mensch verbreitet seinen verbalen Müll und keiner macht was dagegen. Spitzen-Idee“ (Susanne S.)

„das Hausverbot finde ich klasse, ein gutes und wichtiges Zeichen!“ (Felix P.)

„Danke für die Aufklärung, was unsere politische Lage in München angeht. Es ist unglaublich, was hier so alles unterwegs ist. Sie haben meine volle Solidarität. Jetzt fehlt mir erst mal die Sprache und dann werde ich überlegen, was ich im Kleinen beitragen kann, um solchen gestörten Menschen etwas entgegen zu setzen. Leider gibt es einfach richtig viele. Da ist unser aller Zivilcourage gefordert.“ (Ina R.)

„Stürzenberger und die Reaktionen machen mir Angst. Ich schäme mich, ich habe Stürzenberger schon oft reden gehört, so beim Vorbeigehen, aber weder gewusst, wer er ist noch ihn ernst genommen ... so fängt es an ...“ (Karin E.)


Weiterführende Links

Wer ist „Michael Stürzenberger“:
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_St%C3%BCrzenberger

„3Sat“ über Michael Stürzenberger:
https://youtu.be/kFLAVBEj1-8

Michael Stürzenberger sieht sich in der Tradition der „Weißen Rose“:
https://youtu.be/5wpyiyzQOjU

Die „Weisse-Rose-Stiftung“:

http://www.weisse-rose-stiftung.de/

"München: Der Rufmörder aus der Rumfordstrasse", "PI-News", 21. Februar 2o14
http://www.pi-news.net/2014/02/muenchen-der-rufmoerder-aus-der-rumfordstrasse/
Michael Stürzenberger in einem Beitrag der rechtsradikalen „PI-News“.
https://youtu.be/3-IXa-Kz8lE

Hier nun das im „3Sat“-Beitrag genannte „Thesenpapier“ Stürzenbergers gegen den Islam. Der ursprüngliche Punkt „Abschwören oder Abreisen“ (= wer dem Islam nicht abschwört, muß Deutschland verlassen) wurde von ihm „modifiziert“. Der Blog „Politically Incorrect“ ist u.a. rechtsextrem, islamophob, volksverhetzend und rassistisch. Warum „Politically Incorrect“ noch nicht verboten wurde, wirft Fragen auf. Seit März 2o13 wird sowohl Stürzenbergers Partei „Die Freiheit“ als auch „PI-News“ immerhin vom Verfassungsschutz als „verfassungsfeindlich“ und „extremistisch“ eingeordnet - und beobachtet.

http://www.pi-news.net/2011/10/thesenpapier-gegen-die-islamisierung/

Ende?!
oder auch
ABGESTÜRZ(enberger)T?!

Der islamophobe Fanatiker Michael Stürzenberger kandidierte bei den Münchner Kommunalwahlen 2014 für das Amt des Oberbürgermeisters und als Stadtrat: Beides hat er nicht geschafft. Seine Partei "Die Freiheit" ist die einzige der in München zur Wahl angetretenen 14 Parteien, die mit keinem einzigen Sitz im Stadtrat vertreten sein wird. Damit ist der Hass-Prediger Stürzenberger (vorerst) politisch gescheitert, seine angeblich 40.000 Unterschriften gegen das Islam-Zentrum werden sich in Luft auflösen, wahrscheinlich wird er nun versuchen, bei der AFD unterzukommen.
Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass uns Michael Stürzenberger im Stadtrat (und als Oberbürgermeiter) erspart bleibt.
Stürzenberger versucht seit Ende 2o14 auf den PEGIDA- und BAGIDA-Zug aufzuspringen - und sich dort zu positionieren ...

http://www.kunstkulturrespekt.de/